Im Laufe der Jahre konnten wir dank der großzügigen Unterstützung unserer Spender und Unterstützer Tausende von Tieren retten und behandeln – und dies werden wir weiterhin tun, Tag für Tag, 365 Tage im Jahr.
Diese Seite zeigt nur eine kleine Auswahl der Tiere, die wir gerettet haben, und ihren Weg von der Bergung über die Behandlung bis zur Genesung und anschließenden Freisetzung.
Lesen Sie Jan Salters Bericht über unseren erste Rettung hier.
Säureattacken
Die Angst und der Hass, den einige Menschen für Hunde empfinden, führen dazu, dass sie mit allen Mitteln versuchen die Tiere zu vertreiben. Einige Leute schlagen sie mit Stöcken, andere überschütten die Hunde mit kochendem Wasser und manche, die besonders grausam sind, verwenden Säure.
Säureattacken sind eine Geißel, die sowohl Menschen als auch Tiere betrifft. Es sollten strengere Strafen für diejenigen erlassen werden, die glauben, dass es sich hierbei um ein „Kavaliersdelikt“ handelt.
Ein Opfer dieser grausamen Attacken war Jasper, siehe Bilder weiter unten, der von Juni bis Juli 2017 im KAT-Zentrum aufgenommen wurde. Obwohl wir nur spekulieren können ist es wahrscheinlich, dass ein Mitglied der Gemeinde seiner Anwesenheit überdrüssig wurde und beschloss, Jasper loszuwerden. Eine Alternative zu dieser Theorie (basierend auf der Tatsache, dass diese Rasse in Nepal als Haustier begehrt ist) ist, dass Jasper einen Besitzer hatte, der sich nicht mehr um ihn kümmern wollte oder konnte und so etwas Drastisches tun musste, um ihn endgültig zu vertreiben.
Egal welche Theorie zutrifft, das traurige und schmerzvolle Ergebnis dieser Tat ist deutlich zu erkennen.
Aufgrund der schrecklich verbrannten Haut und offenen Wunden war es notwendig, einen Teil von Jaspers Fell abzuschaben, damit die Wunden richtig untersucht und gereinigt werden konnten. Bei solchen Wunden ist schnelles Handeln unerlässlich um zu verhindern, dass sich Maden einnisten und die Wunde sich infiziert. Zum Glück war die großflächige Wunde oberflächlich und die Prognose dank unserer medizinischen Hilfe sehr gut.
“Trotz seines schmerzhaften Leidens blieb er liebevoll und sanft.“”
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften der Straßenhunde Nepals ist ihre Fähigkeit, Menschen auch nach einer grausamen Behandlung in der Vergangenheit weiterhin zu lieben und Zuneigung und Vertrauen zu zeigen.
Nachdem Jasper gelernt hatte unseren Mitarbeitern und Freiwilligen zu vertrauen und spürte, dass wir ihm nicht wehtun, begann er sich schnell zu erholen. Als Jaspers Wunden zu heilen begannen und sein Fell allmählich wieder zu wachsen begann, sah man wie schön er war und alle Mitarbeiter und Voluntäre begannen ihn innig zu lieben.
Fleur und ihre Familie
Durch die weit verbreitete und unkontrollierte Hundevermehrung, die seit Jahrzehnten andauert und erst seit kurzem durch unser Programm zur Geburtenkontrolle von Tieren gebremst wird, gibt es viele Hündinnen, die mit ihren Welpen auf den Straßen von Kathmandu leben. Hundemütter und tragende Weibchen müssen auf Nahrungssuche gehen, so auch Lady.
Während ihrer Schwangerschaft überquerte Lady eine Straße und wurde von einem Auto angefahren, wobei sie sofort halbseitig gelähmt wurde und fast tödlich verletzt wurde.
Im KAT gelang es uns sie selbst und eines ihrer ungeborenen Babys zu retten.
Lady überlebte und konnte ihr Baby Fleur stillen, die sich schnell zu einem gesunden und starken jungen Welpen entwickelte.
Wir haben Lady vielen Röntgenaufnahmen unterzogen und hofften, dass sie trotz ihrer Verletzungen relativ angenehm leben könne. Aber nach Rücksprache mit einer leitenden amerikanischen Tierärztin – Dr. Emily Talkington – wurde festgestellt, dass Ladys` Frakturen nie vollständig verheilen und sie ständig Schmerzen haben würde. Außerdem würde sie inkontinent bleiben und sich selbst ständig beschmutzen. Es war voraussehbar, dass sie aufgrund des Bewegungsmangels Druckgeschwüre entwickeln würde.
Deshalb beschlossen wir im Juli 2018 Lady einzuschläfern und ihr weiteres Leid zu ersparen. Obwohl dies sehr traurig für unsere Mitarbeiter und Freiwilligen war, wussten wir, dass es sie von ihren Schmerzen erlösen würde.
Ladys` Baby Fleur war ein wunderbarer Welpe. Sie war energisch, verspielt und freundlich – alles, was man sich für einen Welpen nur wünschen konnte. Sie war kräftig und bei ausgezeichneter Gesundheit. Ihre liebevolle Persönlichkeit machten sie zu einem Liebling unseres Teams. Wir mochten sie sehr, aber sie sollte nicht ihr ganzes Leben im KAT Centre verbringen. Sie hatte ihre Mutter verloren und brauchte umfassende Liebe und Pflege, um diesen Verlust zu verwinden.
Deshalb suchten wir eine Adoptivfamilie und erstellten dieses kurze video für Facebook. Es wurde zur Mittagszeit veröffentlicht und innerhalb weniger Stunden kam eine Familie in unserem Zentrum an, um nach Fleur zu suchen. Sie ging noch am selben Tag mit ihnen nach Hause!
Eine Katze namens Tripod (Stativ)
Im August 2018 erschien ein junges und unterernährtes Kätzchen in unserem Zentrum. Es war von einer Dame und ihrem Partner, die in Bhaktapur leben und das Kätzchen auf der Strasse gefunden hatten, zu uns gebracht worden. Das Kätzchen war aufgrund der Unterernährung sehr schwach und konnte kaum gehen.
Bevor das Kätzchen zu uns kam, hatten sie es freundlicherweise zu einem lokalen Tierarzt gebracht, der bemerkte, dass das vordere rechte Bein an der Schulter gebrochen war und dadurch ein Teil des Knochens hervorstand (wie der kleine weiße Fleck auf dem Foto zeigt). Der Tierarzt stellte fest, dass der Bruch mehrere Wochen alt war und die Gefahr einer Infektion bestand. In diesem Fall drohte dem Kätzchen der Tod. Der Tierarzt sagte dem Paar man müsse das Bein amputieren und berechnete 10.000 nepalesische Rupien für die Operation (etwa 90 Dollar – eine beträchtliche Summe in Nepal). Da die beiden nicht soviel Geld hatten, brachten sie Tripod stattdessen ins KAT-Centre.
Die Wunde wurde erneut von unseren Spezialisten untersucht und man war sich einig, dass man das Bein amputieren müsse. Wir haben die Amputation kostenlos und ohne Komplikationen durchgeführt.
Sie war ein sehr freundliches und liebevolles Kätzchen, das viel Zeit in unserem Büro verbrachte, wo wir es genau im Auge behielten. Wie immer bei Tieren, die von der Straße gerettet wurden, waren wir überrascht, wie offen diese für unsere Liebe und Fürsorge sind und wie schnell sie uns ihr Vertrauen schenken.
Aufgrund ihres Alters versuchte das Kätzchen sogar an unseren Mitarbeitern und Freiwilligen zu säugen. Einer unserer Freiwilligen, der sah wie zugewandt und liebevoll es war, erzählte einem Freund von ihm und innerhalb von zwei Wochen nach seiner Ankunft in unserem Tierkrankenhaus konnte es in sein neues Zuhause einziehen.
Ihre neue Besitzerin nannte das dreibeinigeKätzchen Tripod (Stativ) und innerhalb weniger Monate entwickelte es sich zu einer gesunden, erwachsenen Katze und ist nicht mehr wiederzuerkennen!